Von Klaus Stein
Hat der FC Speyer 09 die Grenzen seiner Möglichkeiten Erreicht? Diese Frage stand im Mittelpunkt eines Gesprächs mit Matthias Richter, dem sportlichen Leiter des Vereins, und Sebastian Ebeling, zuständig für "Anpfiff ins Leben", einem Projekt der "Hopp-Stiftung". Die Antwort ist "jein". "Wir haben schneller fast alle unsere selbstgesteckten Ziele erreicht, als wir es erwartet hatten", so Richter. Diese seien, mit der A-, B- und C-Jugend in der Regionalliga zu spielen. Für die 1. Mannschaft sei die Oberliga in der kommenden Saison als klares Ziel definiert.
Der A-Jugend sei es gelungen, sich in der zweithöchsten Jugendspielklasse zu etablieren, bei B- und C-Jugend sei man auf einem guten Weg.
"Unser Jugendkonzept hat Priorität", verdeutlichte Richter. Bereits bei der Fusion vor neun Jahren sei es ausgemachte Sache gewesen, dass man eine junge erste Mannschaft mit vielen Eigengewächsen wolle, verstärkt durch einige erfahrene Spieler, um in der Oberliga bestehen zu können.
Richter und Ebeling sehen den FC 09 als "Ausbildungsverein" für Hoffenheim. Da gebe es Vereinbarungen, dass man in Speyer keine Jugend-Bundesliga anstrebe sondern Talente, wie aktuell geschehen, an den Bundesligisten abgebe: "Wir sind stolz darauf, dass wir in der Lage sind, solche Talente aus der Region durch unsere Jugendarbeit hervorzubringen", sagte Ebeling.
Dies gelte auch für den Frauenfußball, der im Verein einen hohen Stellenwert habe.
"Wir werden uns durch unsere professionellen Strukturen nach einem Oberligaaufstieg auch darin halten können", ist sich Richter sicher. Durch seine ganzheitliche Herangehensweise unterscheide sich der FC Speyer 09 von anderen Vereinen in der Vorderpfalz. Der benötigte Etat müsse sich mindesten um 50 Prozent über dem Verbandsligaetat bewegen. Bis Weihnachten werde das Aufstiegskonzept stehen.
Dieser ganzheitliche Ansatz werde dadurch deutlich, dass das Vereinsjahr unter einem Motto stehe. In diesem Jahr sei es das "Jahr des Sports" gewesen. 2019 stehe unter dem Motto "Nachhaltigkeit". Auch hier lehne man sich an Aktivitäten der Hopp-Stiftung an wie das "Klimazentrum" in Sinsheim neben dem Stadion: "Wir werden selbst einige Aktionen zum Thema machen", so Ebeling.
So werde auf dem Dach des geplanten Jugendförderzentrums eine Solarstrom-Anlage installiert, mit dem dann Elektro-Dienstautos betrieben werden können.
Durch eine neue LED-Flutlichtanlage sowie einen weiteren Kunstrasenplatz auf Platz 2, dem ehemaligen VfR-Rasen, sollen die professionellen Strukturen weiter gestärkt werden. (Foto: ks)
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